Es sollte im Eigeninteresse jedes Netzbetreibers liegen, den Wert der bestehenden Anlagen zu erhalten und den reibungslosen und sicheren Betrieb des Kanalnetzes zu gewährleisten. Kanäle altern und können im Lauf der Zeit Schäden entwickeln. Viele Schäden entstehen aber auch durch Planungs-, Material- oder Einbaufehler. Zum Werterhalt bzw. zur Instandhaltung sind regelmäßige Investitionen für Inspektion und Sanierung erforderlich.
Aus den Ergebnissen der Inspektion und weiteren Basisinformationen werden geeignete Sanierungsverfahren ausgewählt, um die Haltungen wieder in einen funktionstüchtigen Zustand zu versetzen.
Unter Sanierung versteht man alle Maßnahmen zur Wiederherstellung oder Verbesserung von vorhandenen Entwässerungssystemen. Grundsätzlich werden die Sanierungsverfahren in drei Gruppen eingeteilt. In der DIN EN 752 werden die Fachbegriffe für die verschiedenen Verfahrensgruppen folgendermaßen definiert:
Reparatur: Maßnahmen zur Behebung örtlich begrenzter Schäden.
Renovierung: Maßnahmen zur Verbesserung der aktuellen Funktionsfähigkeit von Abwasserleitungen und -kanälen unter vollständiger oder teilweiser Einbeziehung ihrer ursprünglichen Substanz.
Erneuerung: Herstellung neuer Abwasserleitungen und -kanäle in der bisherigen oder einer anderen Linienführung, wobei die neuen Anlagen die Funktion der ursprünglichen Abwasserleitungen und -kanäle einbeziehen.
Für die Auswahl des passenden Verfahrens sind u.a. folgende Informationen wichtig:
Für eine nachhaltige und wirtschaftliche Sanierung empfiehlt es sich, ein Sanierungskonzept zu erstellen, das die individuellen Randbedingungen des Sanierungsabschnitts berücksichtigt. Die geplanten Leistungen sollten eindeutig ausgeschrieben werden. Auch die Qualitätssicherung bei der Planung, Ausschreibung und Ausführung trägt zum Erfolg der Sanierungsmaßnahme bei.
Sorgfältige Planung
Viele - aber nicht alle - Schäden resultieren aus Planungs- und Einbaufehlern. Daher können durch sorgfältige Planung unter Berücksichtigung der örtlichen Randbedingungen und der vorgesehenen Nutzung und die Wahl der Materialien spätere Schäden zumindest eingeschränkt werden.
Auch bei der Bauausführung können spätere Schäden vermieden werden. Ein großer Schwerpunkt bei den vorgefundenen Mängeln liegt in Muffenversätzen, Rissen und Fehlern bei den seitlichen Anschlüssen. Der Einsatz von qualifizierten Firmen, eine gute Bauüberwachung, der Einbau von geeignetem Material, etc. tragen zum Erfolg der Baumaßnahme bei. Die Herstellung der Rohrbettung, das Verlegen der Rohre und die Verdichtung der Leitungszone müssen im Kanalbau mit großer Sorgfalt und mit geeignetem Gerät ausgeführt werden. Für den Anschluß von Stutzen gibt es mittlerweile gute und bewährte Systeme, aber auch hier sind Erfahrung und Sorgfalt beim Einbau wichtig.
Weil sich Schächte und Kanäle unterschiedlich setzen, ist (neben der erwähnten Auflagerherstellung und Verdichtung) der gelenkige Anschluß der Rohre an den Schacht eine einfache und wirkungsvolle Maßnahme zur Vermeidung von Radialrissen an den Haltungsenden.
Nach Abschluß der Arbeiten sollte eine Abnahmebefahrung erfolgen und auch ausgewertet werden, um etwaige Mängel gleich zu erkennen und beheben zu können. Mit den regelmäßigen Inspektionen laut EKVO behält der Betreiber den Überblick über den aktuellen Zustand des Kanalnetzes. Die Untersuchungsergebnisse dienen als Basis für die Sanierungsplanung.
DWA Landesverband Baden-Württemberg
Rennstraße 8 | 70499 Stuttgart | Telefon: 0711 89 66 31-0 | E-Mail: info(at)dwa-bw.de
© Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. // (DWA)
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